Sowohl USB-Hubs als auch Dockingstationen können die begrenzte Anschlussvielfalt moderner Laptops ausgleichen. Doch um das richtige Gerät für deinen Workflow zu wählen, ist es entscheidend, die Unterschiede genau zu verstehen.
Ein USB-Hub erweitert primär die Anzahl der verfügbaren USB-Ports, sodass du mehrere Geräte gleichzeitig anschließen kannst.
Eine Dockingstation geht einen Schritt weiter und verwandelt dein Notebook in eine vollständige Desktop-Workstation mit Video-, Ethernet-, SD-Karten- und Ladeanschlüssen.
Dieser Leitfaden zeigt dir, in welchen Szenarien welches Gerät besser geeignet ist – denn die richtige Wahl kann deine Produktivität deutlich steigern.
Schnelle Zusammenfassung der wichtigsten Unterschiede
Was ist ein USB-Hub?
Ein USB-Hub ist ein kompaktes Gerät, das die USB-Anschlussanzahl deines Laptops erweitert.
Oft stellt er zusätzliche USB-A- und/oder USB-C-Datenanschlüsse bereit, um Zubehör wie Maus, Tastatur oder externe Festplatten anzuschließen.
Er ist preiswert, leicht und ideal, wenn du einfach nur ein paar zusätzliche Anschlüsse benötigst, ohne viel Leistung abzuziehen.
Allerdings fehlen in der Regel Videoausgänge, Power Delivery (PD) und kabelgebundene Netzwerkanbindungen. Für einfache Alltagsaufgaben ist er ideal, für anspruchsvollere Anwendungen jedoch nur eingeschränkt geeignet.
Was ist eine Dockingstation?
Eine Dockingstation ist ein fortschrittliches Multifunktionsgerät, das dein Notebook in eine Desktop-Workstation verwandelt:
- HDMI/DisplayPort-Videoausgänge,
- kabelgebundenes Ethernet,
- SD-Kartenleser,
- leistungsstarkes Power Delivery für das gleichzeitige Aufladen deines Laptops
- und viele weitere Anschlüsse.
Im Gegensatz zu USB-Hubs werden bei Dockingstationen alle Geräte über nur ein einziges Kabel an den Laptop angeschlossen – für volle Flexibilität bei Video, Netzwerk und Datenübertragung.
Dockingstationen sind perfekt für Nutzer, die umfangreiche Anschlussmöglichkeiten und hohe Performance benötigen.
9 Szenarien, in denen eine Dockingstation unverzichtbar ist
1. Du nutzt mehrere externe Monitore
Wer mit mehreren externen Bildschirmen arbeitet, kommt um eine Dockingstation kaum herum.
Dockingstationen unterstützen problemlos Dual-4K- oder sogar Triple-Display-Setups. USB-Hubs bieten meist keine Videoausgabe oder sind auf instabile Lösungen wie DisplayLink angewiesen.
2. Dein Gerät benötigt Power Delivery
Für lange Arbeitstage am Laptop braucht es stabile Energieversorgung:
Dockingstationen bieten 60W–100W Power Delivery, sodass dein Laptop während der Nutzung zuverlässig geladen wird.
USB-Hubs bieten hier kaum ausreichende Ladeleistung.
3. Du bist auf kabelgebundenes Ethernet angewiesen
Dockingstationen sorgen für eine stabile und schnelle Internetverbindung (z. B. für Gamer, Remote Worker oder große Datentransfers).
Nahezu alle Dockingstationen unterstützen Gigabit-Ethernet. USB-Hubs hingegen bieten diese Funktion meist nicht.
4. Du überträgst große Dateien (SD-Karten, externe Laufwerke)
Fotografen, Videografen und Content Creator profitieren enorm von Dockingstationen:
Dank SD-/TF-Kartenleser und Hochgeschwindigkeits-USB-A/C-Ports lassen sich große Dateien schnell übertragen – USB-Hubs bieten hier nicht die notwendige Übertragungsgeschwindigkeit.
5. Du nutzt ein Apple MacBook (M1/M2/M3)
Die M1-, M2- und M3-MacBooks unterstützen nativ nur einen externen Bildschirm.
Hier sind offizielle Thunderbolt-Dockingstationen notwendig, um volle Kompatibilität und Multi-Monitor-Support sicherzustellen.
Günstige USB-Hubs unterstützen diese speziellen Protokolle meist nicht zuverlässig.
6. Du hast einen festen Arbeitsplatz
Für den stationären Arbeitsplatz sind Dockingstationen ideal:
Alle Peripheriegeräte – Monitore, Tastatur, Maus, Festplatten usw. – werden über ein einziges Kabel verbunden.
Beim Herausnehmen des Laptops brauchst du nur ein Kabel zu ziehen – ohne Kabelsalat.
7. Du nimmst regelmäßig an Online-Meetings teil
Für professionelle Videokonferenzen braucht es:
- stabile Internetverbindung (Ethernet),
- hochwertige Mikrofone, Lautsprecher und Webcams.
Dockingstationen bieten dafür perfekte Anschlüsse. USB-Hubs sind hier deutlich eingeschränkt.
8. Du willst zukunftssichere Port-Erweiterungen
Thunderbolt 4 und USB4 werden immer mehr zum Standard.
Dockingstationen unterstützen diese Protokolle bereits heute, inklusive:
- ultraschneller Datenübertragung,
- 100W Ladeleistung,
- langfristiger Kompatibilität.
USB-Hubs dagegen geraten bei neuen Technologien schnell an ihre Grenzen.
9. Du benötigst Desktop-Performance auf professionellem Niveau
Für zuverlässiges Arbeiten mit gleichzeitigem Aufladen, Datenübertragung und mehreren aktiven Geräten bieten Dockingstationen die optimale Lösung.
USB-Hubs können diese Stabilität und Effizienz nicht bieten.
Häufige Fehler beim Kauf: USB-Hub statt Dockingstation
- Falsche Monitor-Erwartungen: Viele erwarten, dass ein Hub mehrere Monitore unterstützt – meist ein Trugschluss.
- Stromversorgung unterschätzt: USB-Hubs liefern oft zu wenig Strom für Laptops.
- Nicht-zertifizierte Hubs für MacBooks: MacBooks benötigen zertifizierte Thunderbolt- oder USB4-Lösungen.
- USB-Hubs als vollständigen Workstation-Ersatz einplanen: Für professionelle Setups mit mehreren Geräten und Videoausgabe reicht ein Hub nicht aus.
Sind USB-Hubs trotzdem sinnvoll?
Ja — für einfache Anforderungen:
- Nur wenige Geräte (Tastatur, Maus, externe Festplatte).
- Keine Videoausgabe oder hohe Datenübertragungen.
- Kompakt, leicht, perfekt für unterwegs.
- Kostengünstige Lösung für Basis-Erweiterungen.
Für reine Basisbedürfnisse sind USB-Hubs oft ideal.
Zusammenfassung Dockingstation vs. USB-Hub
Merkmal | USB-Hub | Dockingstation |
Preis | 10–50 € | 80–300 €+ |
Anschlüsse | Hauptsächlich USB-A/C | Vollausbau: HDMI, DP, Ethernet, SD, PD |
Power Delivery | Selten oder schwach | Voll 60W–100W |
Monitorausgabe | Kaum unterstützt | Dual-/Triple-Monitor-Support |
Ethernet | Selten | Immer vorhanden |
Mobilität | Extrem mobil | Meist stationär |
Anwendungsbereich | Einfacher Gebrauch | Professionelle Workstation |
Fazit: Wenn es mehr als nur zusätzliche Ports braucht → Dockingstation
Bei wenigen USB-Geräten reicht oft ein einfacher Hub.
Wer jedoch eine effiziente und professionelle Workstation mit:
- mehreren Monitoren,
- stabiler Energieversorgung,
- schnellem Netzwerk
aufbauen will, kommt an einer Dockingstation nicht vorbei.
Verstehe zuerst deinen eigenen Workflow.
Wähle das passende Tool für deine Anforderungen — und steigere so Effizienz und Produktivität – egal ob zu Hause oder im Büro.